
Durch Abriss leerstehender maroder Gebäude kann neuer hochwertigster Baugrund entstehen.
Platz für einzelne, kleinere Neubauansiedelungen wäre auch auf anderen Grundstücken im Klosterbesitz. Diese würden sich besser in die dörflichen Strukturen integrieren lassen und hätten verkehrstechnische Vorteile. Wenige Einfamilienhäuser und Doppelhäuser wären für die Breitbrunner Einheimischen sicherlich bedarfsdeckend. Ein Zuzug von Ortsfremden ist durch Verkauf / Vermietung bestehender Objekte gemäß der normalen Fluktuation gewährleistet und für das dörfliche Breitbrunn sicherlich besser verträglich.
- Landschaft erhalten
- Flächenverbrauch reduzieren
- Verkehrsaufwand reduzieren
- Boden schonend nutzen, wo möglich entsiegeln
- Betroffene einbeziehen
Wir wünschen, dass im Herrschinger Gemeinderat die Anliegen und Argumente gegen das Großprojekt „Klosterwiese“ fundiert aufgegriffen und die Alternativen begutachtet werden.

Stellungnahme des Vereins “Lebenswertes Breitbrunn e.V.” zum aktuellen Stand:
Wie aus dem Wunsch des Klosters nach 8000 qm Bauland 32.000 qm Bauland wird
2010 Anfrage des Klosters Ursberg an die Gemeinde Herrsching: Es besitzt die über 32 000 qm große landwirtschaftlich genutzte Klosterwiese und möchte davon 8000qm in Bauland umgewandelt bekommen.
Noch beim Straßenausbau der Seeblickstrasse 2006 wurde den zahlungspflichtigen Anwohnern schriftlich versichert, dass die Klosterwiese kein Bauland werden würde und dass sich das Kloster als Besitzer deshalb auch nicht an den beträchtlichen Erschließungskosten beteiligen müsse. Alternative Standorte sowie anderer Grundbesitz des Klosters in Breitbrunn wurden nicht für eine Bebauung in Erwägung gezogen. Dem Wunsch der Umwandlung von 8000 qm wurde 2011 von der Gemeinde großzügig entsprochen, indem man gleich die ganze Fläche als Bauland „Wohnen“ und „Wohnen zur Förderung behinderter Menschen“ ausgewiesen hat.
Eine Fläche von 7 Fußballfeldern.
Diese Fläche ist mehr als ein landwirtschaftlich genutzter Raum. Es ist ein zum See abfallenden eiszeitlicher Moränenrücken, der die ursprüngliche Landschaftsform des Ammersee Ostufers noch sichtbar macht. Ein beispielloses innerörtliches Naturjuwel, das nicht nur Vögeln, Fledermäusen etc. als Flug- und Landeplatz sowie Sammelplatz vor dem Vogelzug dient, sondern auch viele Spaziergänger und Radfahrer begeistert, welche die unglaublichen Stimmungen und Sonnenuntergänge über dem See erleben. Entlang der deshalb auch so genannten „Seeblickstrasse“ führt ein Panoramaweg mit atemberaubenden Ausblicken von der Alpenkette über den See zur Marienstiftskirche von Dießen bis zum nördlichen Seeufer.
Es darf doch nicht im Sinne des Klosters sein, die von Gott so herrlich geschaffene Natur wegen des derzeitigen Baubooms für unsere und alle nachfolgenden Generationen zu opfern. Zu opfern für ein Neubaugebiet, das überdimensioniert ist und für das keine alternativen Standorte geprüft wurden. Die Verantwortung für den Verlust dieses wunderschönen Fleckchens Natur tragen der derzeit amtierende Bürgermeister Christian Schiller und die Gemeindräte. Will die Kongregation wirklich die ganze Wiese zubauen lassen?
Warum blockt das Kloster Gespräche mit den Betroffenen ab? Warum keine Transparenz? Geht es um gegenseitige Zusicherungen aus der Vergangenheit? Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Erschließung des neuen Feuerwehrhauses in Breitbrunn und der Bebauung der Klosterwiese? Es existiert ein städtebaulicher Vertrag zwischen der Gemeinde und dem Kloster. Warum wird dieser nicht offen gelegt? Geht es um die Vorabinvestition im Planungsverfahren, die sich jetzt auszahlen muss? Die ablehnenden Stimmen rumoren überall am Ort aber Viele sind dem Kloster mit Recht aufs Tiefste verbunden und können sich deshalb nicht für den Erhalt dieses einzigartigen Flecks Erde öffentlich einsetzen. Viele, auch Auswärtige, suchen Bauland und wünschen sich dort zu wohnen, aber es wird nicht mehr der reizvolle Ort Klosterwiese sein, auf dem sie gerne siedeln wollen sondern es wird ein Allerwelts- Neubaugebiet sein, das die spezifische Naturschönheit dieses Ortes nicht berücksichtigt.
Wo bleiben da das Engagement und der Aufschrei von Naturschützern und der Grünen dieses einmalige Landschaftsbild zu erhalten? Die Gemeinde veröffentlicht in der Planungsphase Bilder des Klosterackers bei diesigem Wetter und ohne die so oft erlebbaren traumhaften Ausblicke auf die Berge und den Ammersee. Ja, in diesen Bildern erkennt man die Schönheit dieser Freifläche nicht. Da fällt der Abschied leicht. Nur das wird der Klosterwiese nicht gerecht. Die Breitbrunner Klosterschwestern wissen wovon wir sprechen.
Auch die ersten Siedler in der damaligen Ortsrandlage respektierten die Klosterwiese als Freifläche wegen seiner außergewöhnlichen Ausblicke und benannten ihre Zufahrtsstrassen “Seeblickstrasse” und “Seestrasse”.
Dieser Flächenfraß widerspricht in jeder Weise den Vorgaben und Zielen des Bundesumweltamtes und deren „Aktion Fläche“. Grundbesitzer und Investoren werden die Gewinner sein.
Gelten die hehren Ziele der Agenda 21 der Gemeinde Herrsching plötzlich nicht mehr?
- Landschaft erhalten
- Flächenverbrauch reduzieren
- Verkehrsaufwand reduzieren
- Boden schonend nutzen, wo möglich entsiegeln
- Betroffene einbeziehen
Herrsching hat kein nennenswertes Bevölkerungswachstum
Die Ausweisung eines neuen Wohngebietes außerhalb Herrschings Ortszentrum ohne Fahrradweg nach Herrsching ist unverantwortlich. Hat es damit zu tun, dass man sich vielleicht mit dem Gymnasium zahlenmäßig in der ersten Euphorie verrechnet hat? Jetzt müssen mehr Bewohner her. Die schlechte Anbindung nach Herrsching ist für die meisten Bewohner ein Problem, es besteht keine kurze Erreichbarkeit von Einzelhandel, Bildungs- und Kultureinrichtungen.
Jüngst wurden in Herrsching mehrere neue Bebauungspläne genehmigt, z. T. mit umfangreicher Bebauung. Viele Neubauten im Einfamilien- und Mehrfamilienhaus Bereich wurden fertig gestellt und es gibt viele Wohnbaustellen und genehmigte Wohnbauanträge. Steuern wir in eine Überkapazität, die dem prognostizierten Bevölkerungswachstum nicht entspricht?
Der Bedarf ist wohl nicht so gegeben, wie behauptet, denn in Breitbrunn steht ein attraktives Neubauvorhaben seit vielen Monaten zum Verkauf, das trotz intensivster Werbeaktionen nicht veräußert werden kann. Auch gebrauchte Häuser sind Ladenhüter.
Der Bebauungsplan „Klosterwiese“ sieht einerseits außergewöhnlich große Gebäude vor und andererseits eine extreme Kleinteilung der Grundstücke sowie eine sehr dichte Bebauung. Unter Hinweis auf das klostereigene, große „Ausreißergebäude“ an der Seestrasse nimmt man sich die Freiheit, weitere Großgebäude zu planen obwohl die Umgebung aus aufgelockerter Einfamilienhausbebauung besteht. Man erinnere sich nochmals an die ursprüngliche Absicht s. oben.
Ursprünglich wurde die Kleinteilung so propagiert, um jungen, einheimischen Familien die Möglichkeit zum Erwerb zu bieten. Da das Einheimischenmodell und Vergabe durch die Gemeinden EU – umstritten ist, wird nun das Kloster den Grundstücksverkauf ohne Transparenz vornehmen? Zunächst wurden im Vorfeld ökonomisch – soziale Vergabekriterien für einen Teil der Grundstücke veröffentlicht. Würde daran noch festgehalten werden?
Und dann noch eine große Mogelpackung:
Im neuen Bebauungsplan Klosterwiese wird eine GRZ mit 0,16 angegeben. Mutet erst harmlos an. Doch das ist geschönt. Hier wurde die bebaute Fläche mit den Freiflächen gemittelt. In den Wohnarealen ist sie also wesentlich höher.
Ist das seriöse Politik?
Terrassierung – Abgrabungen – Aufschüttungen
Das gesamte Gebiet wird umgegraben. Hügel werden abgegraben, Senken werden aufgeschüttet, Tiefgaragen versiegeln den Untergrund.
Welche Lawine wird da losgetreten?
„Alles ist lösbar“, von wegen. Hausbesitzer in Herrschinger Hanglagen haben große Wasserschäden in neu errichteten Häusern. Und wer kann das bezahlen? Für junge Familien mit geringeren finanziellen Möglichkeiten wird die Hangbebauung mit dem Mehraufwand wie Tiefgaragen, Abstützmaßnahmen, Wasserdrainagen etc. am Ende viel zu teuer werden. Im bisherigen Bebauungsplan Nr. 22 für das bereits bebaute, direkt angrenzende nördliche Gebiet sind keinerlei Abgrabungen und Terrassierungen aus geologischen Gründen erlaubt. Wieso legt man jetzt nicht die gleichen Maßstäbe an? Die Natur und Bodenverhältnisse sind noch immer die gleichen.
Wohin fließt dann das Wasser der vielen Brunnen, – „Breitbrunn“. Der Boden ist hier lehmig und teilweise mit Nagelfluh versetzt.
Des Einen Gewinn, des Anderen Verlust
Das Kloster wird durch die gesamte Umwandlung der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Bauland der Gewinner sein.
Die Anlieger die Verlierer. Sie müssen eine deutliche Wertminderung und Herabsetzung ihrer Wohnqualität hinnehmen und müssen am Ende noch die Straßenneubau- und die Straßeninstandsetzungskosten mit bezahlen. Mit Letzteren ist bei dem enormen Schwerlastverkehr durch die großen Erdbewegungen zu rechnen.
Bürgermeister, Gemeinderäte gelten nach der Gemeindeordnung durch ihre Abstimmungen bei allen Beschlüssen zum Bebauungsplan „Klosterwiese“ als befangen und dürfen dort keinen Grund erwerben. Auch dürfen sie keinen persönlichen Nutznieß aus der Bebauung haben. Dies gilt auch für deren Angehörige.
Die „Nullvariante“ wurde nicht weiter untersucht
Bei der Nichtdurchführung des Bauprojekts („Nullvariante“) käme es zu keiner zusätzlichen Flächenversiegelung, das Landschaftsbild bliebe erhalten. Alle Breitbrunner und Besucher könnten sich weiterhin an den herrlichen Stimmungen und Ausblicken oben auf der Klosterwiese erfreuen und dort Kraft schöpfen.
Viele Details wurden für die Bebauung der Klosterwiese geprüft, allein die Prognose bei Nichtdurchführung des Projektes nicht. Diese Prüfung hätte die Klosterwiese von Beginn an wahrlich verdient.
Ist dies nachhaltiges Denken, nachhaltige Politik?
Frühzeitige Bürgerbeteiligung eine Farce
Die frühzeitige Bürgerbeteiligung zum Bebauungsplan “Klosterwiese” im Rathaus Herrsching am 12.5.2015 wurde nicht protokolliert. Enttäuschend für die gekommenen Bürger, denn dadurch wurde die geringe Bedeutung der Veranstaltung zum Ausdruck gebracht. Es gab zahlreiche Einwände und Vorschläge der Anlieger. Kein Einziger wurde berücksichtigt.
Der Bebauungsplanentwurf ist in entscheidenden Punkten noch lückenhaft, beispielsweise Oberflächenwasserversickerung. Die Behördenbeteiligung erfolgte in einer ultrakurzen Spanne von 5 Wochen im Frühjahr 2016. Reichte diese Begutachtungszeit für so ein umfangreiches Projekt wirklich aus?
Wir sprechen uns klar für den Erhalt der Klosterwiese aus
Verein Lebenswertes Breitbrunn e.V.
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