
16.05.2019 – Artikel aus dem Münchner Merkur
“Die Klosterwiese in Breitbrunn ist ein heißes Eisen, wenn es um ihre Bebauung geht. Am 3. Juni findet eine Sondersitzung des Bauausschusses zu dem Thema statt.”
16.05.2019 – Artikel aus dem Münchner Merkur
“Die Klosterwiese in Breitbrunn ist ein heißes Eisen, wenn es um ihre Bebauung geht. Am 3. Juni findet eine Sondersitzung des Bauausschusses zu dem Thema statt.”
Zu diesem Artikel hat eine Anwohnerin einen Leserbrief an den Merkur geschickt, wir veröffentlichen eine Kopie des Leserbriefs hier:
Wohlfeiler Populismus auch im Herrschinger Rathaus?
Was schon 2013 als verbaler Schlagabtausch bei der Bürgerversammlung in Breitbrunn begann – wir erinnern uns: Bürgermeister Schiller musste sich später beim Vorsitzenden des Vereins „Lebenswertes Breitbrunn e.V.“ Andreas Schwenter entschuldigen – scheint auch weiterhin die Kommunikation rund um das heiße Eisen „Bebauung der Klosterwiese“ zu prägen. Wie anders wären die haltlosen Verlautbarungen aus dem Herrschinger Rathaus sonst zu verstehen?
Bis heute ist völlig unklar, wie hoch der Preis für den Grunderwerb vom derzeitigen Eigentümer für die Käufer ist – nie wurde ein konkreter Preisrahmen genannt, gleichwohl mit einem Einheimischenmodell versucht die geplante Bauorgie als soziale Wohltat zu kaschieren. Zudem scheint das Angebot an Eigenheimen im Großraum Herrsching bereits jetzt über dem Bedarf zu liegen: aktuell listet die Plattform „Immoscout24“ über 30 zum Verkauf stehende Objekte aus, einige davon sind bereits seit Jahren unverkäuflich – trotz Premiumlage um die Ecke der umstrittenen Klosterwiese. Da sollte die Sorge um den Umweltschutz und Erhalt der Natur dazu Anlass geben, zunächst Baulücken zu schließen bevor ein innenliegender Außenbereich mit über 30.000 Quadratmetern Fläche neu bebaut wird.
In einer anderen Liga spielen da schon die unterschwelligen Vorhaltungen an die Anwohner, die dem Projekt kritisch gegenüberstehen. Es wird unterstellt, ihnen ginge es um den „Werterhalt ihrer Grundstücke“, die Bebauung einer landwirtschaftlich genutzten Fläche wäre ein „Segen“. Genau das Gegenteil ist der Fall: Wer die Lage kennt, weiß dass hier mit die teuersten Flächen der Gemeinde liegen, eine Wertminderung muss wahrlich niemand fürchten. Wohl aber eine Minderung der Lebensqualität, wenn Felder mit einer die Umgebung massiv überschreitenden Verdichtung bebaut werden und Hunderte neue Bewohner auf eine relativ kleine Fläche gequetscht werden, die weder von sicheren Verkehrswegen noch von Nahversorgung dafür ausgelegt ist. Richtig ist, dass etliche Anwohner mit ihren Sorgen, für den dann zwingend erforderlichen Ausbau von Kanalisation und Straßen von der Gemeinde zur Kasse gebeten zu werden, allein gelassen werden.
Bemerkenswert ist das Demokratieverständnis der zitierten Verwaltungsangestellten Melanie Faude: In über drei Jahren ist nicht ein einziger der zahlreichen Einwände der Anwohner gegen die Planung beantwortet worden aber sie verlautbart bereits: „Mit den Einwendungen sei die Bebauung nicht zu verhindern“. Warum eine Bürgerbeteiligung, ein Einspruchsverfahren und letztlich hier eine sicher zu bemühende Justiz, wenn eine Verwaltungsangestellte bereits das Ergebnis des Verfahrens kennt? Hier soll in der Kommunikation des Rathauses der Eindruck erweckt werden, diese Wiese wäre bereits gemäht, weiterer Widerstand zwecklos. Wie immer wird Populismus der billigeren Art bemüht, wenn es gilt, die wahren Ziele der Protagonisten im Dunkeln zu halten. Investigativer Journalismus wäre es, nicht nur die Verlautbarungen der Gemeinde zu veröffentlichen…
Katrin Lorenz
Anwohnerin, Herrsching-Breitbrunn
Egal welche Gemeinde – große Wiesen werden immer Opfer von sterilen Bebauungsplanghettos – Bauträger wollen das schnelle Geld und kein Platz für individuelle Architektur. Restriktive Bebauungspläne führen dazu dass Grundstücke verunstaltet werden und oft Fertighaus oder Betonghettosnentstehen. Lagom in Herrsching ist auch der größte Witz überhaupt. Noch schlimmer sind nur unnötige Umgehungsstraßen und Gewerbegebiete